Obwohl Lisse aus der Zeit um 1960 n. Chr. stammt, ist das Meiste ab dem Jahr 1100 n. Chr. bekannt, als Lisse noch „Lis“ hieß. Lisse wird erstmals 1198 in einem alten Dokument urkundlich erwähnt.
Lisse war noch von einer alten Strandmauer umgeben und umringt von einer dichten Wald- und Dünenlandschaft. Um 1250 gründete Graf Wilhelm II. von Holland, eine Kapelle für die hier lebenden Menschen. Die Kapelle auf dem Dünenhügel „grüne Wiese von Lis“, ist heute besser bekannt als „Grote Kerk“ auf dem Platz „Het Vierkant“.
1460 wurde die Kirche von Papst Pius II. durch eine größere katholische Pfarrkirche ersetzt und um 1482 wurde vermutlich das erste Alte Pfarrhaus „De Oude Pastorie“ errichtet, damit der Pfarrer und seine Familie dort leben konnten.
Im Mittelalter war Lisse noch klein, wuchs aber stetig weiter. Die Bewohner lebten unter anderem von der Viehzucht, Landwirtschaft und dem Torfabbau. Nach und nach begann der Adel in Lisse seine Sommerhäuser zu bauen und schuf mehr und mehr Arbeitsplätze.
Um ca. 1500 gab es etwa 50 Häuser.
Während der Religionskriege zwischen 1572 und 1574 plünderten jedoch die spanischen Truppen das Gebiet, verbrannten Teile der Kirche und es folgte viel Armut.
Im Jahre 1592 wurde die Kirche jedoch restauriert, so dass der Gottesdienst in „De Oude Pastorie“ stattfand. In dieser Zeit wandelte sich die Kirche von der katholischen, zur reformierten Kirche.
Die Blumenzwiebelkultur wurde in den folgenden Jahrhunderten geschaffen.
Die sandigen Böden in der Gegend, erwiesen sich für Blumenzwiebeln als sehr geeignet. Langsam aber sicher wurden die umliegenden alten Dünen zunehmend abgetragen. Nur ein Teil der Dünen und der ausgedehnten Wälder blieben erhalten. Der Blumenzwiebelanbau und -handel führte zu noch mehr Beschäftigung und brachten den Wohlstand mit sich. Durch einen großzügigen Beitrag, wurde die Kirche und das Alte Pfarrhaus 1858 einer umfassenden Restaurierung unterzogen.
Es gibt eine Menge Ungewissheit darüber, was genau nach der Restaurierung passierte, denn 1876 wurde ein komplett „neues“ altes Pfarrhaus geschaffen. Es kursieren Gerüchte, dass „De Oude Pastorie“ teils niedergebrannt sei. In dem „neuen“ Alten Pfarrhaus lebten bis zum Zweiten Weltkrieg mehrere Pastorenfamilien, manchmal auch gleichzeitig. In den Jahren 1940 – 1945 diente das „neue“ Alte Pfarrhaus als Notkrankenhaus für Verwundete. Gegen Ende des Krieges wurde das Gebäude von den Deutschen besetzt und es diente ihnen als Hauptquartier.
Nach den gewaltig turbulenten Zeiten war „De Oude Pastorie“ 1952 nicht mehr Teil der Kirche, aber der Name blieb. Die Familie Hoek kaufte das Gebäude und eröffnete eine Zahnarztpraxis.
Diese führten sie für eine beträchtliche Zeit.
1994 übernahm Familie Schermer-Voest das Gebäude und einen Antiquitätenladen wurde gegründet.
Im Frühjahr 2018 erwarb die Familie Hazebroek das Anwesen, dessen Innenraum komplett renoviert und modernisiert wurde und die Fassade sowie das Dach aufgrund des Denkmalschutzes aufwendig restauriert wurde.
„De Oude Pastorie“ ist jetzt ein B&B mit einem Bio- Restaurant inklusive eines Innenhofs und eine Boutique für Damenmode „Chaveli’s“.
Das Wiedereingliederungsunternehmen Work2Work, das 2018 sein 10-jähriges Jubiläum feiert, findet im hinter dem Haus liegendem Anbau Platz.
„De Oude Pastorie“ war somit schon immer ein Ort, an dem Gäste ein und aus gingen.
Diese Tradition wird von uns mit viel Liebe und Engagement fortgesetzt werden.
Wir würden uns freuen, wenn Sie als Gast kommen und als Freund gehen.